Sittich-und-Papagei ● Alles rund um die artgerechte Haltung der exotischen Vögel

Welche Aufzucht?

Welche Aufzucht?

Hier sollen einmal nacheinander die Arten der Aufzucht aufgeführt werden.


(Teil)Handaufzucht
Die Küken werden vom Züchter von Hand aufgezogen. Sie werden als sehr junge Küken aus dem Nest genommen und vom Menschen großgezogen. Meist wir er mit einer Spritze (natürlich eine stumpfe!) mit einem speziellen Futterbrei gefüttert. Oft werden hier alle Küken zusammen groß werden, selten leben alle Küken separat. Letztere werden nur extrem schwer einen Partner annehmen, aber auch "normale" Handaufzucht haben ein meist verkümmertes Sozial- und Sexualverhalten, da sie dies nicht von ihren Eltern lernen konnten. Zwar sind sie auch von Anfang an zahm, oder vielmehr auf den Mesnchen fehlgeprägt, aber in vielen Fällen häufen sich die Probleme erst in der Pubertät mit Eintirtt der Geschlechtsreife. Deshalb wird von Handaufzuchten abgeraten.
In Österreich beispielsweise ist die kommerzielle Handaufzucht schon verboten.

Naturbrut
Als Naturbruten bezeichnet man Vögel, die durchweg von ihren Eltern großgezogen wurden. Die Elterntiere füttern und erziehen ihre Jungen, bis sie groß genug sind. Außerdem erlernen sie das richtige Sozial- und Sexualverhalten und haben in diesem Bereich normalerweise keine Defizite. Der Nachteil bei dieser Art der Aufzucht ist, dass man sie erst zähmen muss, bei ausreichend Beschäftigung mit dem Vogel klappt aber auch das meistens gut. Man könnte beispielsweise auch erst einen Vogel holen und nach circa drei bis vier Monaten einen weiteren. In dieser Zeit wird ein Vogel meistens zahm. Bei Naturbruten stellt die kurzzeitige Einzelhaltung kaum ein Problem dar, da sie sich in dieser kurzen Zeit noch nicht auf den Menschen fixieren, anders als von Hand aufgezogene Vögel. Sie kosten außerdem wesentlich weniger.

Begleitende Aufzucht
Die Vögel werden hier zwar von den Eltern gefüttert und großgezogen, der Züchter nimmt die Vögel aber, meist täglich, aus dem Nistkasten und beschäftigt sich mit ihnen. So legen sie die Scheu zum Menschen schneller ab, lernen aber trotzdem das richtige Verhalten von ihren Eltern und sind nicht fehlgeprägt. Allerdings sind auch Teilhandaufzuchten nicht sofort zahm, sondern müssen erst mit dem Pfleger vertraut werden. Das geht hier aber wesentlich schneller als bei einer reinen Naturbrut. Vor allem dann, wenn der neue Halter auch vorher schon einige Male den Züchter besucht und sich auch mit den Vögeln beschäftigt hat. Es gibt aber nur wenige Züchter, die Teilhandaufzucht anbieten. Außerdem sind sie durch den hohen Arbeits- und Zeitaufwand teurer.

Wildfänge
Wildfang ist zwar keine Aufzuchtsart, aber sie sollten trotzdem erwähnt werden. Als Wildfänge bezeichnet man Vögel, die in ihren Heimatländern eingefangen und hier illegal verkauft werden. Sie kosten meist zwar nicht einmal die Hälfte des Preises einer deutschen Nachzucht (=Vögel, die hier geboren und aufgewachsen sind), haben aber immer einen schweren Leidensweg hinter sich. Viele der Vögel überleben dies nicht. Sittiche werden heutzutage eigentlich nicht mehr gefangen, da es sich nicht lohnen würde. Papageien aber, vor allem Großpapageien, werden immer noch in der Wildnis gefangen, obwohl die Einfuhr in die EU mitlerweile eigentlich gesetzlich verboten ist. Man kann bei Wildfängen außerdem nicht sagen, wie alt sie genau sind. Der Handel mit diesen Tieren darf auf keinen Fall unterstützt werden.


Zusammenfassung: Man sollte also genau überlegen, wie man den Vogel zukünftig halten will, bei Außenvolierenhaltung beispielsweise spielt die Zahmheit keine Rolle. Wenn man allerdings Wert darauf legt, sollte man trotzdem die Handaufzucht ablehnen und sich stattdessen lieber nach einer Begleitaufzucht umsehen. Noch besser ist natürlich die Naturbrut, die in keiner Hinsicht fehlgeprägt ist und ganz und gar ihr natürliches Verhalten hat. Auch Naturbruten lassen sich mit etwas Geduld zähmen und kosten außerdem weniger. Auf keinen Fall aber sollte man Wildfänge in Erwägung ziehen.


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